UniFi Dream Machine: Die eierlegende UniFi-Sau im Test (2024)

UniFi Dream Machine: Die eierlegende UniFi-Sau im Test (1)

Mein Wi-Fi-Netz habe ich bereits vor Jahren in die Hände von UniFi gelegt. Da werkeln nun bereits seit einiger Zeit UniFi-Accesspoints, die AP AC Pro, sehr zu meiner Zufriedenheit. Auch einen managed Switch von Ubiquiti habe ich bereits im Einsatz. Nun galt es, das restliche Netzwerk umzukrempeln und auch den Router unter die Obhut des UniFi zu bringen. Mit der UniFi Dream Machine hat Netzwerkspezialist Ubiquiti einen wahrlichen Allrounder im Programm: Die Dream Machine vereint einen Wi-Fi-Accesspoint, einen Gigabit-Switch mit 4 Ports, den UniFi Cloud Key und das UniFi Security Gateway in einem Gerät. Ähnlich einem All-in-One-Gerät, wie der FRITZ!Box – aber eben doch anders.

Ersteindruck & Einrichtung

Geschmack ist bekanntlich verschieden, aber die UniFi Dream Machine gehört für mich zu den Routern mit einem wirklich ansprechenden Design. Dies macht es mir einfach, das Gerät offen und zentral zu platzieren – man muss es definitiv nicht verstecken. Insbesondere dem verbauten Accesspoint kommt diese zentrale Platzierung zugute. (Eingeschränkt ist man im Aufstellort aber natürlich durch die Platzierung des Internetanschlusses). Der Leuchtring an der Oberseite dient der Statusanzeige und lässt sich optional in den Einstellungen deaktivieren.

Die UniFi Dream Machine (UDM) ist ein Allrounder, ein Modem ist jedoch nicht verbaut. Entsprechend wird ein Modem und somit leider auch ein zusätzliches Gerät fällig. Für einen VDSL-Anschluss setze ich hier auf ein Draytek Vigor 165, bei einem Kabelanschluss könnte es eine FRITZ!Box im Bridge-Mode sein. So lässt sich die Dream Machine als Router und ganz ohne doppeltes NAT konfigurieren. Das Vigor 165 wird logischerweise an den WAN-Port der UDM anklemmt. Die UDM muss noch an den Strom – ein EU-Stecker ist beiliegend.

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Die UniFi-Komponenten lassen sich auch im (semi)-professionellen Umfeld einsetzen und bieten sehr umfassende Möglichkeiten zur Konfiguration. Mit diesem Gesichtspunkt im Hinterkopf zeichnete sich die Einrichtung per App als super einfach und schnell ab und dürfte nahezu für jeden machbar sein. Alternativ steht auch eine Einrichtung übers Web-Interface zur Verfügung.

Die Verbindung zum Smartphone erfolgt über Bluetooth. Nachdem ich der App – auf Zuruf – die entsprechenden Rechte vergeben hatte, funktionierte dies auch reibungslos und die Dream Machine wurde erkannt. Im weiteren Verlauf versucht die Dream Machine direkt eine Internetverbindung aufzubauen. Schade, dass man hier nicht direkt mit Easy Login arbeitet, die Internetverbindung schlägt folglich fehl. Optional lassen sich dann für den Bridge-Modus DHCP und für meinen Fall PPPoE wählen. Die Einwahldaten für PPPoE beschreibt die Telekom beispielsweise an dieser Stelle. Solltet ihr etwas abweichendes Eintippen so soll wohl Easy Login greifen und die Einwahl auch ohne korrekte Einwahldaten funktionieren. Fraglich, wieso das nicht direkt bei der automatischen Einwahl versucht wird. In den „Advanced Options“ lässt sich an dieser Stelle auch ein eigener DNS festlegen.

Zur Authentifikation dient ein UniFi-Account, ein Offline-Konto, wie beim Cloud Key, ist leider – auch optional – nicht möglich. Da ich ohnehin den Fernzugang über die Cloud nutzen will, kann ich persönlich darüber hinwegsehen. Dem Nutzer die Möglichkeit zu bieten, fände ich dennoch willkommen. Mittels UniFi-Account lassen sich in der App im Übrigen auch mehrere Controller / Netzwerke an unterschiedlichen Standorten orchestrieren. Befindet ihr euch im lokalen Netzwerk, so werdet ihr auch lokal und ohne Cloud auf euren Controller geschaltet. Unterstützt wird für den UniFi-Account eine Zweifaktor-Authentifizierung. Schaltet ihr euch lokal auf die Dream Machine und jene ist offline, dann wird der 2FA-Schlüssel nicht abgefragt.


Im weiteren Einrichtungsprozess wird nun ein SSID sowie Passwort für ein Wi-Fi-Netzwerk abgefragt. Zudem habt ihr an dieser Stelle die Wahl, ob „Auto-Optimize“ für das Wi-Fi und die Netzwerkperformance angeschaltet und, ob Telemetriedaten übertragen werden sollen. Festlegen könnt ihr außerdem, ob und wann automatische Firmware-Updates eingespielt werden dürfen. Zuletzt wird noch ein Speedtest durchgeführt, damit die Dream Machine die Netzwerkauslastung später prozentual bestimmen kann. Hier könnt ihr bei abweichender Performance aber auch mit eigenen Werten nochmals selbst Hand anlegen.



Die Dream Machine ist nun eingerichtet. Bei der Einrichtung auf meinem Android-Smartphone wurden mir SSID mitsamt Passwort direkt auf dem Smartphone eingespeichert – kleines, aber nettes Detail. Auf die Weboberfläche könnt ihr euch nun auch über die IP-Adresse 192.168.1.1 (Default) mittels Browser aufschalten. Dort stehen dann umfassende Einstellungsmöglichkeiten zur Verfügung – hierzu müsst ihr die Zertifikatswarnung ignorieren. Die wichtigsten Einstellungen sind jedoch auch via App erreichbar. Die UniFi Dream Machine stellt den UniFi Controller zur Verfügung. Jener muss also nicht separat, z.B. über den Cloud Key, bzw. selbst gehostet werden. Zusätzlich gibt es noch eine leichte Oberfläche für Einblicke wie beispielsweise zur Auslastung der Dream Machine. Sämtliche Access-Points, Switches und Co aus dem UniFi-Universum lassen sich darüber verwalten. Den Protect-Controller wie bei der UniFi Dream Machine Pro oder im Cloud Key Gen 2 Plus gibt es hingegen nicht.

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Endnutzerfreulicher könnte man ebenfalls die Einstellungen zur Wi-Fi-Bandbreite machen. Hier ist man standardmäßig – auch bei den Access Points – nicht mit maximaler Leistung unterwegs. Wer da etwas unbedarft unterwegs ist, auspackt und einfach ansteckt, der könnte enttäuscht werden. Ein Hinweis oder Auswahlmenü im Einrichtungsprozess könnte hier Abhilfe schaffen, wenngleich die meisten unbedarften Nutzer wohl nicht einfach mal eben zu einem UniFi-Produkt greifen. Wer bis hier hin auch noch nichts vermisst, für den ist eine Dream Machine oder UniFi im Allgemeinen wohl ebenfalls „overpowered“.

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Die UniFi-Oberfläche: Mächtige Einstellungsmöglichkeiten & Daten, Daten, Daten

Der UniFi-Controller ist zu umfangreich, um in einem Blog-Eintrag umfassende Einblicke zu geben. Wer darüber hinaus eigene Einblicke gewinnen möchte, der kann dies über folgende Demo sicherlich ganz gut erreichen. Neben Einstellungsmöglichkeiten bietet die UniFi-Oberfläche auch allerhand Einblick in Statistiken zu sämtlichen eingebundenen und verbundenen Geräten – ob nun über Kabel oder kabellos. Die UniFi-Oberfläche ist übersichtlich und skalierbar: Hier bleibt auch noch alles für größere Netzwerke im professionellen Einsatz im Blick – für den Heimbedarf also mehr als ausreichend, für Enthusiasten wohl ebenso. Das UI erlaubt eine einfache Konfiguration auch für Personen, die nicht gerade hauptberuflich Netzwerke administrieren.

Auch Laien können in der ausführlichen Oberfläche Informationen, z.B. zur Verkabelung gewinnen:

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Mit einem ARM Cortex-A57, einem Quad-Core-Prozessor, sowie 2 GB Arbeitsspeicher hat die Dream Machine genügend Power unter der Haube. Der Speicher, welcher insbesondere für Backups und Co. dient, reicht mit 16 GB ebenso völlig aus. Die Oberfläche lässt sich über den Browser oder auch die App problemlos bedienen. Aufgrund ihrer vielfältigen Einsatzzwecke taucht die UDM sowohl unter Switch, als auch als Access-Point zusätzlich auf und lässt sich auch wie ein derartiges, separates UniFi-Gerät konfigurieren.

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Zur Oberfläche an dieser Stelle noch zwei Hinweise: Die deutsche Sprachoption ist im Beta-Stadium, die Übersetzungen damit nicht perfekt und überall verfügbar. Zudem hatte ich beim Wechseln zwischen Dark- und Light-Mode einen Bug – ist denke ich aber verschmerzbar.

Wie beim Security Gateway hat man die Möglichkeiten zur DPI (Deep Packet Inspection) und damit seid ihr recht genau im Bilde, was in eurem Netzwerk so abgeht. Jene Informationen lassen sich in der Oberfläche auch konkreten Geräten zuordnen.

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Neben dem statistischen Auswerten finden diese Daten auch für die Firewall nützlich. Diese ist an der UDM mit an Bord und kann als Intrusion Detection Systems (IDS) oder Intrusion Prevention Systems (IPS) konfiguriert werden. Ersteres würde Angriffe – je nach getätigten Einstellungen – lediglich melden, ein IPS sogar blockieren. Bedenken müsst ihr an dieser Stelle, dass die Verwendung der Analyse- und Firewall-Tools den Netzwerkdurchsatz ausbremst. Solltet ihr mit einer Gigabit-Leitung unterwegs sein, so lässt sich diese im Falle von aktiviertem IPS/IDS möglicherweise nicht mehr vollständig ausnutzen.UniFi Dream Machine: Die eierlegende UniFi-Sau im Test (20)

Ubiquiti gibt hier einen Durchsatz von 850 Mbit/s an, welcher für ein derartiges Gerät trotz allem ordentlich ist. Sollte euch das nicht ausreichen, so bleibt auch der Griff zur Dream Machine Pro – jene hat hier mehr Luft. Zu den Unterschieden komme ich an anderer Stelle noch kurz zu sprechen. Mit der Firewall konnte ich leider – oder Gott sei Dank? – keinerlei Erfahrungen machen. Sollte sich daran etwas ändern werde ich separat berichten.

UDM
DimensionsØ 110 x 184.2 mm (Ø 4.33 x 7.25″)
Weight1.05 kg (2.32 lb)
Networking Interfaces(4) LAN 10/100/1000 RJ45 Ports
(1) WAN 10/100/1000 RJ45 Port
ButtonsReset
IDS/IPS Throughput850 Mbps
ProcessorArm Cortex-A57 Quad-Core at 1.7 GHz
System Memory2 GB DDR RAM
On-Board Flash Storage16 GB
Maximum Power Consumption26W
Supported Voltage Range100 – 240VAC
Power MethodAC Power Cord
Power SupplyInternal AC/DC Power Adapter (24V, 0.6A, 100 – 240VAC)
Power SaveSupported
BeamformingSupported
TX Power
2.4 GHz
5 GHz
23 dBm
26 dBm
Antenna(1) Dual-Band, Quad-Polarity Antenna
Antenna Gain
2.4 GHz
5 GHz
3 dBi
4.5 dBi
Wi-Fi Standards802.11 a/b/g/n/ac/ac-wave2
Wireless SecurityWEP, WPA-PSK, WPA-Enterprise (WPA/WPA2, TKIP/AES), 802.11w/PMF
BSSIDUp to 8 per Radio
Operating Temperature-10 to 45° C (14 to 113° F)
Operating Humidity5 to 95% Noncondensing
CertificationsCE, FCC, IC

Die Wi-Fi-Performance der Dream Machine

In der UniFi Dream Machine ist ein Accesspoint verbaut. Wenn ihr nun nicht gerade euren Internetanschluss im letzten Kellereck habt, erspart ihr euch damit zumindest für einen Spot zusätzliche Ausgaben. Insbesondere für Wohnungen also ideal.

Beim verbauten Accesspoint setzt man auf 802.11ac Wave 2, welches 4×4 MU-MIMO für das 5-GHz-Netz unterstützt. Da setzt man nicht auf etwas Abgespecktes, sondern liefert ähnliche Leistungen wie bei einem externen Accesspoint ab. MU-MIMO erlaubt es dem Access-Point im 5-GHz-Netz mit mehreren Geräten gleichzeitig zu sprechen. Außerdem ist Beamforming, die Verstärkung des Signals in Empfängerrichtung, mit an Bord. WiFi 6 ist leider nicht mit vorhanden, vielleicht geht es da aber bald mit Accesspoints los.

Allgemeingültige Aussagen zur Wi-Fi-Performance zu treffen, ist schwierig, denn jedes Zuhause ist verschieden und hat auch unterschiedlich viele Netzwerke in der Umgebung. Ich habe da mit einem OnePlus 8 Pro und iPad Pro 2018 trotzdem mal einige Testwerte gesammelt. Zum Testzeitpunkt befanden sich keine weiteren Geräte in Wi-Fi-Verbindung mit der Dream Machine. Als ich dann die restlichen Geräte ins Netz gelassen habe, habe ich jedoch kaum Änderungen feststellen können – High Density ist eben Programm und da hat man mit dem Aufkommen in Heimnetzwerken sicher keine Probleme. Mit den genannten Geräten fängt es jedoch schon an, denn diese unterstützen nur 2×2 und werden demnach auch nie die volle Leistung abrufen können.

  • 2.4 GHz Radio Rate 300 Mbps
  • 2.4 GHz MIMO 2×2 (20/40 MHz)
  • 5 GHz Radio Rate 1733 Mbps
  • 5 GHz MU-MIMO 4×4 (20/40/80 MHz), 2×2 (160 MHz)

Grob gesagt habe ich zwischen 100 und 120 Quadratmeter locker mit der Dream Machine im 5 GHz-Netzwerk abdecken können. Da zeigt man sich mit dem FlexHD und dem nanoHD sehr vergleichbar – zu diesen jedoch in einem separaten Beitrag mehr.

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Direkt an der Dream Machine konnte ich mit einem 2×2-Gerät im 5 GHz bis zu knapp 780 Mbit/s erreichen. In anderen Wohnbereichen standen dann noch zwischen 450 und 600 Mbit/s (Nettoraten bei 866 Mbit/s Bruttorate, ca. bei halber Signalstärke) zur Verfügung. Im 2,4 GHz standen bei einer Bruttorate von 144 Mbit/s lediglich 50 – 120 Mbit/s zur Verfügung. Seine Stärken spielt man also klar im 5 GHz-Netz aus. Das Beamforming konnte ich ebenfalls „messen“: Habe ich mich durch die Räumlichkeiten bewegt, sind nach kurzem Innehalten die Raten nach oben gegangen.

Großes Lob möchte ich auch fürs Band Steering aussprechen. Hier gibt es keine Probleme, auch nicht mit pingeligen 2,4-GHz-Smart-Home-Geräten bei Verwendung einer gemeinsamen SSID. Unter Last konnte ich im Übrigen bei meinen Durchsatztests (ab ca. 600 Mbit/s) die internen Lüfter zum hörbaren Rauschen bewegen. Ansonsten war der Lüfter still bis kaum wahrnehmbar. Auf die Punkte Mesh und Roaming werde ich mit den Accesspoints in einem separaten Beitrag eingehen.

Um die eingangs erwähnter Interferenzen mit anderen Wi-Fi-Netzwerken in den Griff zu bekommen, hat man (als Beta) einen Analysemodus in petto. Jener scannt in vorgegebener Frequenz die Umgebung und passt die verwendeten Frequenzen an. Kommt in der Nachbarschaft also ein Netz dazu, welches auf selber Frequenz interferiert, so wechselt Wi-Fi AI auf neue, optimale Kanäle.

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Managed Switch: 4 Ports ohne PoE sind dabei

Außerdem mit an Bord ist ein managed 4-Port Switch, so habt ihr auch die Kontrolle und Statistiken zu allen kabelgebundenen Clients in der UniFi-Oberfläche. PoE ist leider nicht an Bord. Dafür wird ein zusätzlicher Switch oder entsprechende Injektoren für zusätzliche Hardware nötig. Ich habe das mal mit dem US-8-150W ausprobiert. Jener bietet neben 8 Ports zwei SFP Port, allesamt mit Gigabit-Unterstützung.


Die Einrichtung des Switches erfolgt wie für sämtliche UniFi-Geräte: Anstecken, in der Oberfläche adoptieren, fertig. In puncto Switches hat man ebenfalls welche mit verschiedenster Ausstattung von klein bis groß parat.

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Über die Oberfläche gibt es sowohl für den integrierten als auch für den externen Switch eine Anzeige zu angeschlossenen Geräten und im Falle der PoE-Ports dazu, ob und wie viel Strom vom Endgerät gezogen wird. Strom wird da nur übertragen, wenn das Endgerät auch PoE unterstützt.

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Kleine Anmerkung an dieser Stelle noch zum Switch: Jener ist hochwertig verarbeitet und still, also ohne Lüftergeräusche – dies resultiert aber auch darin, dass das Gerät unter Verwendung zweier PoE-Geräte bereits mehr als handwarm wurde. Notwendig wird ein zusätzlicher Switch, da der UDM-Switch wohl, wie jener der UDM Pro, nur mit einer Gigabit-Backplane versehen ist. Für das Wesentliche dürfte das bei der UDM direkt jedoch – insbesondere für kleinere Netzwerke – ausreichen.

Für sämtliche Ethernet-Ports lassen sich eigene Einstellungen treffen. So zum Beispiel für eine VLAN-ID. Dies ist nützlich, um verschiedene Netzwerke, z. B. für die Kinder, Gäste oder auch IOT-Geräte, voneinander zu isolieren. Die VLAN-IDs für die Ethernet-Ports lassen sich zudem auch mit einer SSID für das Wi-Fi verknüpfen. Caschy hat das Ganze bereits mal für ein Beispiel-Netzwerk durchexerziert:

Ubiquiti UniFi Dream Machine: WLAN für Gäste einrichten (VLAN)

Recht analog lassen sich über die Oberfläche auch eure kabelgebundenen Geräte verschiedenen Netzwerken zuweisen. Hierzu ist es notwendig, ein Netzwerkprofil, wie von Caschy beschrieben, anzulegen und jenem eine VLAN-ID sowie eine DHCP-Range zuzuordnen. Analog ist es übrigens ebenso auch möglich, das Standardnetzwerk in diesen Parametern anzupassen. Da gibt es aber natürlich verschiedene Zugänge.

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Die Einstellungen für die Switch-Ports sind ebenso umfassend wie auch die sonstigen Einstellungen. Im Falle der UDM fällt PoE mangels Unterstützung natürlich raus.

Die Einrichtung eines VPN-Servers ist ebenso möglich. Eine Einrichtung werden wir aber in einem separaten Beitrag vornehmen. So viel an dieser Stelle: Zumindest optional hätte ich mir hier noch Wireguard und z.B. OpenVPN gewünscht.

Was fehlt?…

Wie schon erwähnt, muss für ein Modem zu einem separaten Gerät gegriffen werden und auch WiFi 6 und WPA3 sucht man vergeblich. Ebenso verspricht man seit langem den Support von IGMPv3 für bspw. Magenta TV. Ich habe da nochmals nachgehakt: Das sei auf der Agenda, jedoch ohne Zeitplan – scheint also wenig Priorität zu haben. Solltet ihr noch an eurem Festnetztelefon zu hängen, so ist auch hier kein „einfacher Anschluss“ gegeben. Eine separate DECT-Station (z. B. auch eine FRITZ!Box) kann ganz regulär hier ins Netzwerk noch eingebunden werden – jedoch ist das eben wieder ein separates Gerät. Alternativ kann man auch auf VOIP setzen. Ebenso noch vielfach im Heimgebrauch verbreitet: WPS – gibt es aber auch nicht.

UniFi Dream Machine vs. Dream Machine Pro

Wer etwas mehr Leistung benötigt und seinen Internetzugang im Keller hat, der sollte möglicherweise einen Blick auf die – unwesentlich teurere – Dream Machine Pro werfen. Vieles – außer dem Formfaktor – haben beide Geräte gemein, beide sind Allrounder. Dennoch gibt es ein paar Unterschiede.

Bei der UDM Pro lässt sich dann auch Gigabit mit Firewall ausreizen. Ein Access Point ist hier nicht an Bord, da ist dann aber auch der Umstieg auf Wi-Fi 6 einfacher. Außerdem gibt es 10-Gbit-SFP+-Ports. Zudem hat die UDM Pro Platz für eine Festplatte und kann – wie auch der Cloud Key Gen 2 Plus – UniFi Protect für die Überwachungskameras hosten. Für den Heimeinsatz vermutlich nicht so relevant, dennoch der UDM Pro vorbehalten: UniFi Access sowie der Talk-Controller.

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Im Detail sieht das für die Durchsätze wie folgt aus – DPI, DPI und IDS/IPS und IPSecVPN (jeweils von oben nach unten):

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Fazit: „The Easiest Way to UniFi“?

Die UDM ist ein kompakter Allrounder im schicken Design. In Sachen Einstellungsmöglichkeiten und Statistiken bleiben im kabelgebundenen und kabellosen Netzwerk kaum Wünsche offen. Gerade Enthusiasten dürften hier auf ihre Kosten kommen.

UniFi bewirbt die UDM mit „The Easiest Way to UniFi“. Diesem Slogan wird man in meinen Augen auch gerecht. Man bietet einen sanften Einstieg mit super einfacher Einrichtung – lediglich da mehr Performance für das Wi-Fi rauszukitzeln hätte ich mir für den unbedarften Nutzern gewünscht. Denn auch jene Nutzer spricht UniFi mit der UDM nun an. Solltet ihr auf den Geschmack gekommen sein, wird euch eine mächtige, umfangreiche Konfigurationsoberfläche für ein skalierbares Netzwerk zur Seite gestellt. Und jenes lässt sich auch dann konfigurieren, wenn ihr nicht Vollzeit Netzwerkadministrator seid. Zum Erlernen stellt Ubiquiti ausführliche, englischsprachige Hilfe-Artikel bereit.

Damit einher geht nun aber auch, dass man – entgegen vorherigen Generationen – darüberhinausgehende Einstellungen über eine Konfigurationsdatei nicht mehr anbietet. Zudem setzt man nun auch für den Account auf keine lokale Lösung mehr.

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Auch in Sachen Wi-Fi-Performance konnte man mich glücklich machen. Da muss man mit der UDM im Vergleich zu den externen Accesspoints keine allzu starken Einbußen hinnehmen. Um jene (FlexHD und nanoHD) soll es sich in einem weiteren Beitrag zur UniFi-Serie drehen. Gewünscht hätte ich mir auch WiFi 6, gerade im Hinblick darauf, dass man den Router entgegen der Accesspoints nicht mal einfach so wechselt. Klar, man kann natürlich auch noch nachträglich das interne WiFi abschalten und auf einen moderneren Accesspoint upgraden. Für solche Upgrade-Pläne wäre zumindest ein PoE-Port ganz nützlich gewesen. Die Business-Ausrichtung merkt man aber auch an anderen Stellen – da darf man ruhig noch (softwaretechnisch mit Updates) nachlegen.

Im EU-Store werden für die Dream Machine rund 288 Euro fällig. Insbesondere für die Hausbesitzer oder „Gigabit-Besitzer“ könnte der Griff zur leistungsstärkeren Pro-Variante interessant sein – da ist dann auch die Protect-Lösung für knapp 370 Euro mit dabei. Vielleicht schauen wir uns jene an anderer Stelle auch mal an ;). Welche Bereiche oder Komponenten von UniFi würden euch denn für weitere Beiträge interessieren?

UniFi Protect: Cloud Key Gen2 Plus als Steuerzentrale im Praxistest

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